Der Keese-Aggregator

Christoph Keese, seines Zeichens Chef-Lobbyist der Axel Springer AG und Mitverantwortlicher für das unsägliche Leistungsschutzrecht, ist zurück aus dem Silicon Valley.

Was macht eine reaktionäre, realitätsfremde, technikfeindliche Nase wie der Keese im Mekka des Hightech? Er löste dort BILD-Chef Kai Diekmann ab bei der monatelangen Mission, an der digitalen Hauptschlagader der Welt eine Überlebensstrategie für das heimischen Verlagswesen zu finden. (Langjährige Leser merken an dieser Stelle, dass BILD und Springer wider Erwarten nicht vom iPad gerettet wurden.)

Nun ist er also zurück, der Christoph, und gibt pünktlich zur heutigen Einführung des von ihm verbrochenen Leistungsschutzrechts seine zukünftigen Pläne bekannt: er will seine private Seite zu einem Aggregator ausbauen – zum Start wohl erst einmal mit Texten von dpa.

Das wäre an sich nichts besonderes, wenn nicht just heute bestehende Aggregatoren wie rivva dank LSR und Christoph Keese einen Großteil ihrer Funktionalität eingebüßt hätten, weil sie keine Vorschautexte mehr veröffentlichen dürfen.

Dieser Mann bekämpft also per politischer Lobbyarbeit deutsche Startups (und allgemein Aggregatoren wie Google News), um dann selbst in dem Bereich aktiv zu werden.

Dreist? Opportunistisch? Christoph Keese.

Mehr: Kann man schlimmer verlieren als Christoph Keese?