ProQuote und gegen das Denken

Der Lobbyverein ProQuote meldete zuletzt empört:

Zehn Frauen und ein Mann verlieren bei der Brigitte ihren Job.

…

Die Entwicklungen bei Gruner + Jahr […] legen den Verdacht nahe, dass man vor allem Frauen möglichst rasch loswerden möchte.

Man regt sich also in erster Linie nicht darüber auf, dass Menschen ihren Job verlieren und ein Magazin ohne eigene, schreibende Redakteure möglicherweise an Qualität einbüßt. Nein, was ProQuote sauer aufstößt: es verlieren vor allem Frauen ihren Job.

Nun, was soll man dazu sagen. Vielleicht liegt es daran, dass bei der Frauenzeitschrift Brigitte vorallem Frauen arbeiten? Unter den 25 im Online-Impressum genannten Personen sind genau 2 Männer. Wenn das nicht nach Diskriminierung und Sexismus riecht!

Die Quote der Männer bei der Brigitte beträgt übrigens umgerechnet 8% – nur als Einordnung gegenüber der vom selben Lobbyverein geforderten Frauenquote von 30% auf allen Führungsebenen in Print, Online, TV und Radio.

Nun sollte niemand annehmen, dass ein Lobbyverein sauber spielt und nur die Wahrheit sagt. Ich hätte mir aber auch diesmal natürlich von den entsprechenden Multiplikatoren (wie Frank Westphals Rivva) gewünscht, dass sie diese tendenziöse Propaganda nicht ungeprüft an ihre Leser weiterreichen. (Man wird ja träumen dürfen.)