Vattenfall fürchtet um seinen Gewinn

Nuklear

Die angedachte Brennelemente-Steuer soll die Energiekonzerne an denen von ihnen verursachten Kosten für den Atommüll (bisher vom Steuerzahler getragen) beteiligen und den Haushalt um 2,3 Milliarden Euro pro Jahr stärken.

Laut Vattenfall könnte dies jedoch tatsächlich den Gewinn der Atombranche schmälern, da man die Kosten nicht auf den Kunden abwälzen könne.

Vattenfall-Europe-Chef Tuomo Hatakka: Die mehr als 100 Millionen Euro müssten wir von unserem Gewinn abziehen.

Lieber Herr Hatakka, liebe Atomindustrie:
genau dies ist der Sinn der Brennelemente-Steuer. Ihr bezahlt nach Jahrzehnten endlich zumindest einen geringen Anteil an eurem eigenen Abfall, nicht mehr nur der Steuerzahler. Das nennt man Verantwortung, und ja, das gibt es auch in der soziale Marktwirtschaft, die ihr so gerne als Selbstbedienungsladen betrachtet.

Josef Ackermanns Victory-Geste

In Zeiten, da dank Union und FDP die Verlängerung der Atomlaufzeiten eigentlich nur noch Formsache ist und die Förderung der Solarenergie gekürzt wird (in welcher Höhe auch immer), erinnert mich das Vorgehen der Atomlobby doch reichlich an Herrn Ackermann.

Dessen unangebrachte Victory-Geste beim Mannesmann-Prozess hatte ihm anno 2006 reichlich Medienschelte eingebracht und den Eindruck in der Bev̦lkerung verfestigt, dass Manager alles tun, um sich perșnlich und ihren Konzern zu bereichern (und damit durchkommen) Рauch wenn dies zu Lasten der Arbeitnehmer, Steuerzahler oder des Staates geht.

Quelle: Interview mit Tuomo Hatakka